Volontariat in Trujillo, 12. Januar – 13. März 2025

Mit großer Freude nahm ich die Zusage der Kongregation der Barmherzigen Schwestern in Lima an, ein Volontariat im Casa Hogar de la Divina Providencia in Trujillo zu übernehmen.

Dies war mein zehnter Einsatz in den letzten zehn Jahren, nachdem ich meine Tätigkeit als Export-Verantwortliche beendet hatte. Jedes Jahr arbeite ich in einem anderen lateinamerikanischen Land – Nicaragua, Mexiko, Argentinien, Bolivien, Brasilien und viele mehr. Diese Arbeit erfüllt mich jedes Mal mit großer Freude. Zusammen mit Madre Gisela erstellte ich einen Stundenplan, um den älteren Kindern Englischunterricht zu erteilen, solange sie Sommerferien hatten. Die kleineren Kinder benötigen jedoch deutlich mehr Zuwendung, da sie gefüttert, gewickelt, gebadet und wenn möglich auch gekuschelt werden müssen. Allerdings ist es aufgrund des begrenzten Pflegepersonals oft schwer, jedem Kind die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Viele dieser Kinder haben traurige und schwierige Schicksale, doch zum Glück sind sie hier in guten Händen.

Wie bereits erwähnt, ist es leider nicht möglich, jedem Kind die volle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die es braucht. Die Kleinsten werden früh dazu angehalten, ihren Schoppen alleine im Bettchen zu halten oder sich mit Spielzeug zu beschäftigen. Was mir bei den Kindern jedoch viel Anerkennung verschafft, ist, dass ich mir Zeit nehme, sie zu den ersten Schritten zu ermuntern oder mit ihnen den vorhandenen Spielplatz zu besuchen.

Das Casa Hogar de la Divina Providencia ist in zwei Abteilungen unterteilt, die jeweils von einer „Madre“ betreut werden, unterstützt von einer Helferin. In der Gruppe, mit der ich momentan hauptsächlich arbeite, befinden sich viele Babys – darunter Zwillinge, ein fünf Monate altes Mädchen, zwei einjährige und drei Mädchen im Alter von zwei bis drei Jahren. Zudem gibt es einen sechsjährigen Jungen, der vermutlich an ADHS leidet und daher besonders viel Kontrolle und Aufmerksamkeit benötigt. Neben den größeren Mädchen, die weitgehend selbstständig sind, sorgt er für besondere Herausforderungen. In der anderen Abteilung gibt es einen zweijährigen Jungen, der aus einer Inzestbeziehung stammt und behindert ist, was ebenfalls viel zusätzliche Zeit und Fürsorge verlangt.

Die Schwestern tragen eine große Verantwortung und ihre Liebe zu den Kindern ist tief und herzlich. Sie sind die wichtige Verbindung der Kinder zur Außenwelt, kümmern sich um Arztbesuche, Therapien, die Schulbildung und begleiten die Kinder zu verschiedenen Veranstaltungen.

Während der Sommerferien der älteren Mädchen durfte ich sie zu einem Ausflug mit Mittagessen einladen, und an einem Sonntag gingen wir gemeinsam ins Kino, gefolgt von einem Pizzaessen. Die Bevölkerung von Trujillo spendet regelmäßig Kleidung und Lebensmittel, und auch verschiedene Organisationen kommen vorbei, um den Kindern kleine Geschenke zu überreichen.

Ich fühle mich hier sehr wohl, da ich mit meinen Vorschlägen und Erziehungsideen zum Wohl der Kinder beitragen kann. Meine Unterstützung, meine Beiträge und meine Hilfe werden sehr geschätzt.

Schließlich ist dies das Ziel meines Einsatzes: Freude zu bringen! Mein Aufenthalt hier dauert nun nur noch wenige Tage, und mit schwerem Herzen werde ich mich von allen verabschieden. Sie sind mir alle sehr ans Herz gewachsen.

Silvana Pivetta